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Location: Meinungen zum Outlander -> Fahrerberichte --> Mit dem Outlander in die Wildnis — von Drahtlos

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Outlander im Alltag-Test.

Mit dem Outlander in die Wildnis

Autor:  Drahtlos


    1.600 Kilometer liegen mal wieder vor uns — eine der jährlichen Fahrten nach Schweden, gerade so eben in die untere Mitte des Landes an die Grenze nach Dalarna. Viele Jahre schon fahren wir dorthin. Anfangs nur aus Liebe zur Landschaft. Seit drei Jahren ist es die Hütte, die wir uns dort gekauft haben, so ein typisch rot-weißes Schweden-Häuschen wie in den Filmen vom Michel aus Lönneberga. Das will bewohnt und gepflegt sein.

Der Outlander vor unserem Ferienhaus.
Der Outlander vor unserem Ferienhaus.

    Schon deshalb musste der Outlander her: Ein Auto, das die zahlreichen unbefestigten Straßen nicht scheut, das uns auch mal locker aus dem Schlamm zieht, das viel Platz bietet für all die Sachen, die wir hochschleppen, und das auch auf der Autobahn eine gute Figur macht.

    Ihr habt's erraten: Der Outlander kann diese Ansprüche vollauf erfüllen. Und er bietet noch viel mehr. Aber auch die negativen Seiten eines Wagens stellen sich bei solchen Touren heraus — was schließlich der Sinn mancher Testfahrt ist.

    Frisch von der 15.000er Inspektion und stark beladen geht es auf die erste Etappe — zunächst irgendwo auf die Insel Fehmarn. Rückbank umklappen, Nackenstützen raus. Unter anderem haben wir eine schwere Elektropumpe mit Druckbehälter dabei, einen 50-Liter-Heißwasserbereiter und diverse Werkzeugkisten, einige Kartons Wein (muss man immer mitbringen...) und jede Menge anderes Gepäck. Dennoch wird der O. nicht ganz voll (obwohl wir es befürchtet hatten). Der Fußraum nimmt sehr viel von all den Kartons auf, und die Sicht nach hinten bleibt sogar frei. Allerdings: Wir sind nur zu Zweit. Familien können in solchen Fällen aber auch die starke Dachreling beanspruchen. Die verkraftet immerhin locker 80 Kilogramm.

    Einziges Manko ist die hohe Ladekante, denn die ist wahrlich nicht gut fürs Kreuz. Bereits verstaute Last muss mit Verrenkungen wieder angehoben werden, um sie zu verschieben. Am Ziel fällt uns noch etwas auf: Ist die hintere Stoßstange erst mal eingestaubt, versaut man sich bei jedem Verladen fast zwangsläufig Jacke und Hose.

    Mancher mag über die müde Spurtfreudigkeit des O. lästern. Auch im beladenen Zustand (mit vollem Tank natürlich ebenfalls) zeigt sich der 1,6 Tonnen schwere Wagen nahezu unbeeindruckt. Die Zweiliter-Maschine zieht los wie immer.

Unser Outlander — Seitenansicht.
Unser Outlander — Seitenansicht.

       Der Verbrauch?
    Wir verordnen uns ein Maximaltempo von 150 km/h. Die Anzeige bleibt trotz eingeschalteter Klimaanlage bei 10,5 Liter (schon seit 5.000 km). Das ändert sich erst in Schweden — aber im positiven Sinn: Bei gesetzlichem Höchsttempo 90 auf Landstraßen und 110 km/h auf Autobahnen sinkt die Anzeige irgendwann auf 10,1 Liter. Und das ist für einen schweren Brocken wie den O.utlander allemal ein ordentlicher Wert.

       Der Komfort
    Der O. sieht innen recht nüchtern aus, aber Sitze und Sitzhaltung sind fast vorbildlich. Selten haben uns lange Fahrten so wenig ermüdet wie jene im Outlander. Im Kreuz zwickt nichts, und auch die Arme schlafen nicht ein. Der Blick aufs Geschehen rundum ist zudem hervorragend. Die Klimaanlage sorgt ebenso fürs Wohlbefinden.

       Fahrleistungen?
    Natürlich gibt es spurtstärkere Wagen. Aber einmal warm gelaufen, entfaltet das Triebwerk spätestens am Berg seine volle Power. Der 2-Liter-Outlander sollte dann im launigen Drehzahlbereich ab 4000 gehalten werden - so zieht er locker hinauf und mancher Konkurrenz davon. Der Motor klingt schön kernig beim willigen Hochdrehen, und spätestens bei der Rückfahrt mit wenig Gepäck lassen wir den Wagen gerne mal rennen. Am Ende, nach 3900 Kilometern, bleibt der Durchschnittsverbrauch bei 10,2 Liter stehen.

    Doch soweit sind wir ja noch nicht: In Schweden angekommen, geht es zunächst mit besagtem mäßigen Tempo über die Highway-Piste. Die Sheriffs sind streng und kontrollieren schon mal aus der Luft. Also Obacht. Auf den Landstraßen erwartet uns manches Schlagloch, das der O. aber angesichts der schwereren Beladung wohlwollend wegsteckt.

    Dann folgt der Alptraum jedes Neuwagen-Besitzers: frischer Rollsplitt auf der Fahrbahn. Die Abstände der Wagen hinter uns werden plötzlich immer größer. In den Radkästen des O. rasselt es deutlich vernehmbar. Irgendwann stellen wir fest, dass die schon einmal reparierte Windschutzscheibe neue Schäden hat und somit doch am Ende ist und nach dem Urlaub ausgetauscht werden muss. Die kleinen Lackschäden haben wir noch gar nicht aufgespürt, denn der Wagen wurde bislang nicht gewaschen (es ging einfach wieder flugs zur Arbeit). Wie auch immer: Mit solchen Begleiterscheinungen müssen Off-Roader ohnehin rechnen. Da darf keiner zimperlich sein.

Der Outlander auf dem Waldweg.   Der Outlander auf dem Waldweg.
Waldwege — kein Problem für den Outlander.

    Durchfahren haben wir dann fast alles: Unwetter, überflutete Landschaften (da wollten wir zum Fotografieren dann doch nicht aussteigen...) und umgestürzte, kleine Bäume, Morast und trockene, staubige, allesamt unbefestigte Straßen. Nie gab es ein Problem. Aus dem durchmatschten Rasen zog uns der Outlander heraus, als ob er auf einem geteerten Parkplatz stünde. Recht flott ging es auch durch Kurven, die nur mit Kies bedeckt waren - der O. rutschte, fand aber nach wenigen Korrekturen immer in die Spur. Dieses Auto ist einfach leicht zu kontrollieren. Obwohl es einen deutlich höheren Schwerpunkt als jeder Durchschnittswagen hat, erinnert es beim Fahrverhalten eher an einen Kompakten.


    Fazit:

    Nur weil wir uns diesen Wagen gekauft haben, müssen wir ihn nicht lobpreisen. Aber er schnitt deutlich besser ab, als wir erwartet haben. Seinen ersten, richtig großen Test hat er bravourös bestanden. Wir sind wirklich sehr zufrieden!

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22.06.2004 © http://www.outlander-forum.de