Zitat:

miwalter
Mein Verdacht ist, dass es hier in unserem schönen Land noch andere Gründe gibt, die eher wenig mit (echtem) Angebot und (echter) Nachfrage zu tun hat. Welche das genau sind... keine Ahnung. Mein Gefühl sagt mir, dass die deutschen Autobauer damit zu tun haben - eventuell Werbung, vor allem Image. Wer kann es sich heute als entsprechender Geschäftsmann leisten mit einem Opel Kadett von vor 15 Jahren vorzufahren und dabei vom Kunden gesehen zu werden? Da denken die meisten Kunden "hm... der taugt wohl nix, wenn er so wenig verdient" (dabei ist es Latte, ob derjenige ne Mio-Villa auf Malle hat vom gesparten Autogeld *g*). Und dieses Denken kommt normalerweise von der Werbung... oder völliger Kappes der Gedanke?

sehe ich auch so, hier bei uns wird oft schon einer nach seinem Auto bewertet, total gaga.....da finde ich die Dacia Werbung passend Die spiegelt es eigentlich ganz gut wieder.

Grüße
Maggo

Na da freu ich mich doch dann über diesen Bericht :

[www.autogenau.de]

Zitat:

miwalter
Aber im Ausland scheint das anders zu sein. Warum verschiebt mein ehemaliger Audi-Händler seine Leasingrückläufer praktisch vollständig nach Russland/in den ehemaligen Ostblock? Das macht er sicher nicht (nur) aus steuerlichen Gründen. Oder wieso verkauft praktisch jeder Mercedes-Händler in meiner Ecke die E-Klasse-Rückläufer mit mehr als 100.000 auf dem Tacho nach Afrika?

Das ist ganz einfach! Hab meinen Verkäufer auch gefragt, warum mein Galaxy nach Osteuropa geht. Ich war noch nicht ganz ausgestiegen, war er quasi schon auf dem Transporter.
Ok, er hatte 11 Jahre und 245tkm auf dem Buckel. Top gepflegt, wie alle meine Autos, kein Rost (!), der Verkäufer war total erstaunt, keine technischen Mengel. Wäre für eine junge Großfamilie mit schmalem Geldbeutel noch ein super Auto gewesen.
Hintergrund ist aber:

1. die Gebrauchtwagengarantie bzw. Gewährleistung für ein Jahr, die der Händler auch für ein 1000€-Auto geben muß - muß ich nicht mehr zu sagen, oder?

2. Jedes Auto, was beim Händler auf dem Hof steht verursacht Kosten, egal was es Wert ist. Ich will mich jetzt nicht festlegen, hab was von 200€ im Monat im Kopf, vielleicht sogar noch mehr.

3. an so einem alten Auto wie meins es war, verdient der Verkäufer, wenn er Glück hat, 50€.
(der Verkäufer an sich, nicht das Autohaus)

4. stellt sich der Händler ein im Unterhalt eh schon teures Auto wie z.B. einen A6 mit 125tkm auf den Hof, muß er Punkt 1 bis 3 mit einkalkulieren. Er weiß aus Erfahrung, dass so ein Auto nicht in den ersten paar Tagen wieder vom Hof fährt, oder dass er bei einem möglichen Garantie- oder Gewährleistungsfall ganz schön bluten könnte.

Stellst du im ein Auto hin, dass 3 Jahre alt ist, mit 50tkm (weniger reparaturanfällig), und das günstig im Unterhalt ist (geht schnell wieder vom Hof), ist für den Händler/Verkäufer jedes Risiko kalkulierbar.

Also gehen dein Audi, mein Ford und noch viele andere gute gebrauchte Autos auf den Transporter und ab nach Russland, Afrika oder sonst wohin. Da verdient er noch ein paar Euronen und hat null Risiko dabei.

LG
Coraxor

@Coraxor: Danke für diese Informationen - ich glaube aber, dass auch diese Darstellung einseitig ist. Wenn die Händler hier gut verkaufen könnten, würden sie die Gewährleistungspflichten in Kauf nehmen. Die Autos sind mit 135.000km auf der Uhr ja keine "Schrottkisten", auch wenn das einige so empfinden mögen.
Dass die Gewährleistung dem Handel nicht schmeckt, verstehe ich. Aber dafür zahlt der Kunde ja auch gerne ein paar Prozent mehr als beim Privatkauf

Ich hatte im Frühjahr unverschuldeten einen Unfall mit meinem ersten Outlander (Intense, Diesel 2 Liter, Mitsubishi Leistungssteigerung, 70 000km, gepflegt). Reparatursumme wären 18500 Euro, der Restwert auch. Das Auto ist nach Osteuropa verkauft worden für 11000 Euro. Da habe ich auch so meine Fragen gekriegt.

Zitat:

andy7821
Ich kaufe Fahrzeuge grundsätzlich nur wenn der gröbste Wertverlust passiert ist..

Und das ist nunmal nach 3 Jahren danach geht es viel langsamer....


Hab meinen Crosser für 18 000 bekommen, selbst den Outi hätte ich für 17 500 bekommen..

Beide um die 70000km

Der Outi war aber weiß und der Crosser schwarz

Neupreis lag mal bei 45 000€ in der Ausstattung...


Und neu kauf ich Grundsätzlich nicht..

Denn die ersten 25% Wertverlust wenn ich nämlich das Auto nur vom Hof fahre sind der Verdienst des Händlers... Obwohl der garnix wieter gemacht hat als wie ein paar Papiere zu unterzeichnen.

Das kann man so und so sehen. Wenn einem ein halbes Jahr Händlergarantie reicht. Meistens gehen die Reparaturen ja auch erst nach 3 Jahren los, wenn das anderst wäre gebe es länger Werksgarantie. Ausserdem kann man Outi's auch günstiger schießen, als ReImport. Meiner kam neu nur 22000€ mit Top Ausstattung.

Aber ich scheife vom Thema ab. Wertverlust beginnt doch schon mit dem Unterzeichnen vom Kaufvertrag wie du richtig bemerkt hast, fahr dann vom Hof und einmal um den Block und versuche ihn wieder zu verkaufen - da sind dann eben mal 2 bis 3000 € weg. Ist doch heute ganz normal. Wer das vermeiden will sollte sich einen Oldtimer zulegen, die werden nur noch teurer.

Gruß balthasar

PS. Bei Gebrauchtwagen weist du nie wer drin war und was mit dem Fahrzeug schon alles passiert ist. Heute traue ich keinem mehr.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 27.10.11 19:52.

Angebot und Nachfrage regeln den Preis. Das ist die erste Grundformel. Ist ein Fahrzeug sehr gefragt, spielen die gefahrenen km irgendwann keine Rolle mehr.

Nur mal so als Beispiel. Ich bin scharf auf so einen Dodge Charger. Bj. 68 bis 73 Am besten mitn HEMI Big Block. Man legt die Ohren an wie hoch die Teile teilweise gehandelt werden. Selbst der dümmste Redneck im amerikanischen Hinterland weiß, was seine Rostlaube hinterm Haus wert ist. Und wenn man dann schaut, was die Dinger damals gekostet haben, und wie hoch die heute gehandelt werden (nicht nur Dodge usw) kommt man echt ins grübeln.

Miwalter hat doch grundsätzlich recht.
So, wie man uns in Deutschland bei vielen anderen Dingen etwas vom Pferd erzählt, findet man es beim Thema Auto in seiner ausgeprägtesten Form - Dein gebrauchtes Auto ist kaum noch was wert - Du brauchst umgehend ein neues. wer den Spaß mitmacht, ist selbst dran schuld.
der größte Witz ist ja, dass für geschäftlich genutzte Fahrzeuge Gebrauchtwagen keinen Sinn machen, weil immer der Neupreis (inzwischen nicht mehr der Listenneupreis, sondern der tatsächliche Kaufpreis) versteuert werden muß. Steuerbeschaffungsmaßnahme für den Staat und Gewinnsicherungsmaßnahme für Automobilhersteller.
Wir leben in Absurdistan.

Haben die das mit dem Neupreis geändert? Mein Stand von vor 6 Monaten war, dass der Listenneupreis (und nicht der tatsächlich bezahlte Preis) zur Berechnung bspw. der 1%-Regel herangezogen wird (und damit gut/wirtschaftlich/vernünftig handelnde Geschäftsleute quasi bestraft werden - das ist wirklich Absurdistan).

Gebrauchtwagen sind meiner Meinung nach geschäftlich nur dann sinnvoll, wenn man ein Fahrtenbuch führt, um der (meistens alles andere als optimalen) Pauschalregel zu entgehen (oder wenn man ein so gutes Schnäppchen macht, dass es egal ist). Natürlich sind die Auflagen für ein Fahrtenbuch derart bescheuert/mittelalterlich, dass jeder Prüfer praktisch immer einen Fehler finden wird - und dann der ganze Aufwand umsonst war (ein kleiner Fehler = meistens das ganze Fahrtenbuch ungültig...).

Ok wir schweifen ab...

Vg,
Mirko



Mein Hobby: Selbstmanagement, Zeitmanagement und Organisation Orga-dich.de

Interessante Diskussion.
Wobei "ihr" in D noch "gut" wegkommt - in Ö sind die Karren prinzipiell teurer als bei euch und der Wertverlust noch größer.

Dazu kommt dass ich unbedingt eine Automatik wollte.
Kriegst in Ö gebraucht nicht! In D habe ich glaub ich mind. 5 gefunden - zum halben Preis von meinem Neuen!

Jetzt bin ich ja gespannt, ob das mit Angebot/Nachfrage auf bei den Autos so funktioniert!
Wenn ich meinen Verkaufe, müßte sich doch irgendwer einen Ast freuen, einen gebrauchten mit Automatik zu bekommen (wenn er denn ein will so wie ich) oder?
Sprich da müßte ich dann ja einen tollen Preis für das Teil bekommen?
Glaub nur nicht ganz daran...

Cruise mal wieder...

Wenn man lange genug wartet, bzw. warten kann, dann bekommt man in jedem Fall einen besseren Preis.
Von diesen speziellen Autokäufern, die genau diese Fahrzeug-, Farbkombination usw. suchen, leben die Autohändler. Diese Leute sind auch bereit etwas mehr zu bezahlen, aber bin ich ein Autohaus und kann es mir leisten 6 Monate, oder noch länger auf so einen Liebhaber zu warten?

Ja durchaus, hab ich mit damals mit meinem Fiesta gespielt.
Der Stand einige Monate herum, im Freien, was dem Auto auch nicht wirklich gut tut.
Habe ihn halt 1 mal pro woche bewegt...
Aber imm endeffekt hat sich das Warten gelohnt

Cruise mal wieder...