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Eine kleine Geschichte zum Apfent
geschrieben von: Hasi (IP-Adresse bekannt)
Datum: 22. Dezember 2004 17:19 Apfent: Der Apfent ist die sch?nste Zeit vom Winter. Die meisten Leute haben im Winter eine Grippe. Die ist mit Fieber. Wir haben auch eine, aber die ist mit Beleuchtung und man schreibt sie mit K. Drei Wochen bevor das Christkind kommt, stellt Papa die Krippe im Wohnzimmer auf und meine kleine Schwester und ich d?rfen mithelfen. Viele Krippen sind langweilig, aber die unsere nicht weil wir haben mordstolle Figuren darin. Ich habe einmal den Josef und das Christkindl auf den Ofen gestellt, damit sie es sch?n warm haben. Aber es war ihnen zu hei?. Das Christkindl ist schwarz geworden und den Josef hat es in lauter Tr?mmer zerrissen. Ein Fu? von ihm ist bis in den Platzlteig geflogen und es war kein sch?ner Anblick. Meine Mama hat mich geschimpft und gesagt, dass nicht einmal die Heiligen vor meiner Bl?dheit sicher sind. Wenn Maria ohne Kind und Mann rumsteht, schaut es nicht gut aus. Aber ich habe gottseidank viele Figuren in meiner Spielkiste und der Josef ist jetzt Donald Duck. Als Christkind wollte ich den Asterix nehmen, weil der ist als einziger so klein, dass er in die Futtertrog gepasst h?tte. Da hat meine Mama gesagt, man kann doch als Christkindl keinen Asterix hernehmen, da ist ja das verbrannte Christkindl noch besser. Es ist zwar schwarz, aber immerhin ein Christkindl. Hinter dem Christkindl stehen 2 Ochsen, 1 Esel, 1 Nilpferd und ein Brontosaurier. Das Nilpferd und den Saurier habe ich hingestellt, weil der Ochs und der Esel waren mir allein zu langweilig. Links neben dem Stall kommen gerade die heiligen drei K?nige daher. Ein K?nig ist dem Papa im letzten Apfent beim Putzen heruntergefallen und war total hin. Jetzt haben wir nur mehr zwei heilige drei K?nige und einen heiligen Batman als Ersatz. Normal haben die heiligen drei K?nige einen Haufen Zeug f?r das Christkindl dabei, n?mlich Gold, Weihrauch und P?rree (oder so ?hnlich). Von den unseren hat einer anstatt Gold Kaugummipapierl dabei, das gl?nzt auch sch?n. Der andere hat eine Marlboro in der Hand, weil wir keinen Weihrauch haben. Aber die Marlboro raucht auch sch?n, wenn man sie anz?ndet. Der heilige Batmann hat eine Pistole dabei. Das ist zwar kein Geschenk f?r das Christkindl, aber damit kann er es vor dem Saurier besch?tzen. Hinter den drei heiligen K?nigen sind ein paar roth?utige Indianer und ein kasiger Engel. Dem Engel ist ein Fu? abgebrochen, darum haben wir ich auf ein Motorrad gesetzt, damit er sich leichter tut. Mit dem Motorrad kann er fahren, wenn er nicht gerade fliegt. Rechts neben dem Stall haben wir ein Rotk?ppchen hingestellt. Es hat eine Pizza und drei Wei?bier f?r die Oma dabei und rei?t gerade eine Marone ab. Einen Wolf haben wir nicht, darum lurt hinter dem Baum ein Bommel als Ersatzwolf hervor. Mehr steht in unserer Krippe nicht, aber das reicht voll. Am Abend schalten wir die Lampe an und dann ist unsere Krippe erst so richtig sch?n. Wir sitzen so herum und singen Lieder vom Apfent. Manche gefallen mir, aber die meisten sind mir zu lusert. Mein Opa hat mir ein sch?nes Gedicht vom Apfent gelernt und es geht so: "Apfent, Apfent, der B?rwurz brennt. Erst trinkst oan, dann zwoa, na drei und vier, dann hauts die mit deim Hirn an?d T?r." Obwohl dieses Gedicht recht sch?n ist, hat Mama gesagt, dass ich es mir nicht merken darf. Im Apfent wird auch gebastelt. Wir haben eine gro?e Sch?ssel voll N?sse und eine kleine voll Goldstaub. Darin w?lzen wir die N?sse, bis sie goldern sind und das Christkindl h?ngt sie sp?ter an den Christbaum. Man darf nicht fest schnaufen, weil der Goldstaub ist total leicht und er fliegt herum, wenn man hineinschnauft. Einmal habe ich vorher in den Goldstaub Niespulver hineingetan und wie mein Vater die erste Nuss darin gew?lzt hat, tat er einen Nieserer, dass es ihn gerissen hat und sein Gesicht war goldern und die Nuss nicht. Die Mama hat ihn geschimpft, weil er keine Beherrschung hat und sie hat gesagt, er stellt sich d?mmer an als wie ein Kind. Meinem Vater war es recht zuwider und er hat nicht mehr mitgetan. Er hat gesagt, dass bei dem Goldstaub irgendwas nicht stimmt und die Mama hat gesagt, dass h?chstens bei ihm etwas nicht stimmt. Ich habe mich sehr gefreut, weil es war insgesamt ein lustiger Apfentabend. Kurz vor Weihnachten m?ssen wir unsere Wunschzettel schreiben. Meine Schwester w?nscht sich meistens eine Puppe oder sonst ein Glump. Ich schreibe vorsichtshalber gleich mehr Sachen drauf und zum Schluss schreibe ich dem Christkindl, es soll einfach soviel kaufen, bis das Geld ausgeht. Meine Mama sagt, das ist eine Unversch?mtheit und irgendwann bringt das Christkindl gar nichts mehr, weil ich nicht bescheiden bin. Aber bis jetzt habe ich immer was gekriegt. Und wenn ich gro? bin und Geld verdiene, dann kaufe ich mir selber was und bin ?berhaupt nicht bescheiden. Dann kann sich das Christkindl von mir aus ?rgern, weil dann ist es mir wurscht. Bis man schaut, ist der Apfent vorbei und Weihnachten auch und mit dem Jahr geht es dahin. Die Geschenke sind ausgepackt und man kriegt bis Ostern nicht mehr, h?chstens, wenn man vorher Geburtstag hat. Aber eins ist g?wiess: Der Apfent kommt immer wieder. |
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Re: Eine kleine Geschichte zum Apfent
geschrieben von: Heinz (IP-Adresse bekannt)
Datum: 22. Dezember 2004 17:24 Hallo Hasi, die Geschichte hei?t "Apfent, Apfent, der B?rwurz brennt" ist von Toni Lauerer, einem regionalen Kabarettisten bei uns in der Ecke und wurde von mir vor einigen Tagen (finde grade den Thread nicht) schon mal gebracht. Ist aber trotzdem immer wieder sch?n zu lesen. Noch sch?ner wenn man den Typen dabei sieht, der hatte mal eine Weile bei uns im Regionalfernsehen eine kleine Sendung. Heinz |
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Re: Eine kleine Geschichte zum Apfent
geschrieben von: Heinz (IP-Adresse bekannt)
Datum: 23. Dezember 2004 07:39 Moin Hoppel, ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, ob das nun ein Kompliment oder eine Beleidigung war [gr?bel]. Ja, w?nsch ich Dir auch, selbst wenn ich noch 7 Arbeitstage (incl. heute) in diesem Jahr habe . Heinz |
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Re: Eine kleine Geschichte zum Apfent
geschrieben von: Kanickel (IP-Adresse bekannt)
Datum: 23. Dezember 2004 07:48 hallo heinz in deine alter ist das ein kompliment... musst noch die weihnachtsgeschenke fuer deine frauen einarbeiten, oder warum goennst du dir keinen weihnachtsurlaub? was arbeitest du eigentlich? hast eine firma, oder? schoenen tag trotzdem, Kanickel |
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Re: Eine kleine Geschichte zum Apfent
geschrieben von: Heinz (IP-Adresse bekannt)
Datum: 23. Dezember 2004 08:13 n?, die Weihnachtsgeschenke hab ich schon abgearbeitet . Bin Prokurist (sozusagen der Flocki im Betrieb ). Da wir tourismusabh?ngig sind, ist bei uns Arbeiten angesagt, wenn die Anderen frei feiern. Aber da ich meine berufliche Laufbahn vor vielen vielen Jahren mal im Hotelfach begonnen hatte (mit 80 - 90 Std.-Woche im eigenen Hotel, das ich vor 15 Jahren verkauft habe) bin ich jetzt eigentlich recht zufrieden mit meiner Arbeitszeit. Und von nix kommt ja auch bekanntlich nix . Heinz |
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Re: Eine kleine Geschichte zum Apfent
geschrieben von: Heinz (IP-Adresse bekannt)
Datum: 23. Dezember 2004 08:25 ... war ein Schei$$-Job. Gerade bei einem kleinen oder mittleren Hotel (hatten 80 Betten) muss man doch auch viel selbst machen, damit was ?brigbleibt und alle paar Jahre kannst Du das Geld dann wieder in Form von Renovierungen reinblasen. Obwohl ich meine Ausbildung mit Staatspreis abgeschlossen hatte (angeb), wu?te ich immer schon, dass ich das nicht mein Leben lang mache. Heinz |
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Re: Eine kleine Geschichte zum Apfent
geschrieben von: Kanickel (IP-Adresse bekannt)
Datum: 23. Dezember 2004 08:40 ich kenn das hotelfach. hab waehrend meinem studium selbst in einem hotel in innsbruck (ca. 55 betten) gewohnt, als hausmeister und "maedchen fuer alles" gearbeitet und mir dadurch -auch- mein studium finanziert... die uni-ferien hab ich dann in der schweiz verbracht und dort den rest vom geld dazuverdient. ferien wie jetzt (10 tage nichts tun muessen) kenne ich in der form gar nicht |
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Re: Eine kleine Geschichte zum Apfent
geschrieben von: Udo (IP-Adresse bekannt)
Datum: 23. Dezember 2004 08:57 Hallo Ihr, so kann man sich irren. Ich dachte immer, Heinz w?re in der Forstwirtschaft besch?ftigt, weil es da ja diesen 5 Zeiler gibt: Ein Forstamtsgehilfe aus Zwiesel, der jagte seit langem ein Wiesel, und sprach nach 5 Tagen, ein Wiesel zu jagen, ist einfach nicht drin mit nem Diesel. Ich w?nsch euch allen sch?ne Weihnachten. Viele Gr??e Udo |
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Re: Eine kleine Geschichte zum Apfent
geschrieben von: Hans (IP-Adresse bekannt)
Datum: 23. Dezember 2004 11:29 Mensch Udo, das war ein richtig guter. Nun wei? ich aber auch warum Heinz nicht auf die H?tte vom Kanickel will, sondern lieber im Hotel im Tal n?chtigen m?chte... bei den Kollegen Wer wei? ob Heinz nicht so ein Hoteltester ist? Kann Er hier nat?rlich nicht so offen sagen. Hans |
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Re: Eine kleine Geschichte zum Apfent
geschrieben von: Heinz (IP-Adresse bekannt)
Datum: 23. Dezember 2004 11:47 ... n?, bin ich nicht - bin auch bei Hotels nicht so anspruchsvoll, weil man es ja ohnehin nur zum Schlafen ben?tigt (die Edelbunker, wo man mit Krawatte rumlaufen muss, kann ich absolut nicht ab). Aber aus dem Matratzenlager-Alter bin ich eben auch schon raus, au?erdem behaupten b?se Zungen dass ich schnarche (habs aber noch nie geh?rt) . Heinz |
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Re: Eine kleine Geschichte zum Apfent
geschrieben von: Hans (IP-Adresse bekannt)
Datum: 23. Dezember 2004 12:28 Och, Heinz, ich glaube mit dem Schnarchen bist Du nicht alleine. Wird von mir auch behautet, habs aber auch noch nie geh?rt So sind wir halt, voller Leidenschaft und immer in der Brunft und dann behaupten die Leute, da? wir schnarchen tststst ??? Hans |
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Re: Eine kleine Geschichte zum Apfent
geschrieben von: marc (IP-Adresse bekannt)
Datum: 23. Dezember 2004 12:32 Auch ich habe mich noch nie geh?rt..... Und wenn mich meine Frau, v?llig entnervt weckt, bin ich sowieso jedes Mal davon ?berzeugt, dass ich in dem Moment gar nicht geschlafen habe.... [gr?bel] marc |
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Re: Eine kleine Geschichte zum Apfent
geschrieben von: Jolanda (IP-Adresse bekannt)
Datum: 23. Dezember 2004 13:25 Danke f?r die Am?sante Unterhaltung. Das Apfentgedicht fand ich sehr gut. Ich hab das Jahr mal Gl?ck und darf dieses Jahr ?ber die Feiertage frei machen. Muss meine 2 Monate ?berzeit etwas reduzieren. Warum Schnarchen soviel M?nner eigentlich und erwachen nicht vom eigenen L?rm? Vorallem im Massenlager muss man am Morgen Schaufelweise Sagmehl zusammenkehren. Ich dachte das wenigsten in der Nacht die Sagerein zu haben. Hihi Gruss Jolanda |
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Re: Eine kleine Geschichte zum Apfent
geschrieben von: Hasi (IP-Adresse bekannt)
Datum: 23. Dezember 2004 17:11 Hallo Jolanda; M?nner m?ssen schnarchen. Das ist noch ein Urtrieb, vor x-Zeiten war das ?blebensnotwendig. Denn nur so konnten sie nachts die wilden Tiere von ihren Frauen fern halten. Frohe Weihnachten aus dem nassen Land Brandenburg Hasi |
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